Eins der weltweit bekanntesten Feste findet seinen Ursprung in der keltischen Welt. Irland lebt die keltische Kultur zum Teil noch bis heute und wird daher oft als Ursprungsland des Halloween-Festes verstanden. Mit Millionen irischer Auswanderer wurde das Fest nach Amerika emigriert und mit einigen "Anpassungen" wieder nach Europa reimportiert. Der Ursprung des Festes ist nicht umfassend geklärt. Es gibt verschiedene Überlegungen, ob es christlicher oder keltischer Natur sei. Das Fest ist der Beginn des dunklen Halbjahrs im keltischen Kalender, meist am Vorabend von Allerheiligen (All Hallows Eve). Man geht davon aus, dass Halloween aus dem englischen Wort für Allerheiligen All Hallows Eve zum Wort Halloween zusammengezogen wurde.
Für das irische Wort Samhain gibt es diverse Ansätze für die Bedeutung des Wortes - eine häufige Erklärung ist "Ende des Sommers", abgeleitet von Sam, der Sommer und Fuin, Sonnenuntergang bzw. Ende. Samhain selbst bezieht sich auf den 1. November. Der Vorabend zu Samhain, also die irische Variante von Halloween, ist eins der wichtigsten keltischen Feste. Auch heute noch kennt man in Irland den Vorabend als Oíche Shamna (Samhain Eve, Samhain Abend). Das Fest symbolisiert die letzte Ernte, man verabschiedet den Sommer und begrüßt das dunkle Halbjahr. Feuer spielte bei den Feierlichkeiten eine wichtige Rolle. Die Dorfgemeinschaft versammelte sich um ein großes Lagerfeuer und warf Viehknochen in das Feuer (bone fires, bonfires). Ein Druide segnete dieses Knochenfeuer. Alle anderen Feuer im Dorf wurden gelöscht. Aus diesem Knochenfeuer entzündete jede Familie erneut ein Feuer in ihrem Haus als rituelle Handlung und Stärkung der Gemeinschaft.
An Samhain Abend, so glaubten die Kelten, wird das Tor zur Anderswelt geöffnet und die Toten kommen auf die Erde, um ihre Verwandten zu besuchen. Diese wurden mit Lichtern und Leckereien willkommen geheißen. Einige glaubten aber auch, dass die Geister kommen, um sich an den Lebenden zu rächen oder um sich einen neuen Körper zu suchen. Um sich zu schützen oder auch um die bösen Geister zu verjagen, verkleideten sie sich in einem totenähnlichen, abschreckenden Kostüm. Diese Traditionen haben sich bis heute gehalten, in Form von gruseligen Verkleidungen, ausgehöhlten leuchtenden Kürbissen (Willkommenslichter) und kleinen Gaben (Süßes, sonst gibt's Saures/Trick or Treat).
Halloween Heute
Eine Menge fantasievoller Gestalten sieht man heute weltweit in der Halloweennacht durch die Straßen wandeln. Die Verkleidungen beziehen sich auf alle möglichen berühmten Menschen, Geschichten, Filme und Genres und haben mit dem ursprünglichen Sinn des Verkleidens nicht mehr so viel zu tun. Das Fest macht Spaß, viele Pubs, Bars und Privatparties greifen das Thema auf. In Irland gibt es mehrtägige Festivals. Das County Meath beansprucht für sich vor 2.000 Jahren der Ursprungsort des Halloween-Festes gewesen zu sein. So sollen die Druiden in diesem County auf dem Berg Tlachtga eine besonders intensive Nähe zwischen dieser Welt und der Anderswelt gefühlt haben. County Meath feiert im Jahr 2010 ganze zehn Tage mit über 40 Veranstaltungen angepasst für Kinder und Erwachsene die gruselige Nacht. Neben dem Spaß wird auch die traditionelle Zeremonie am Berg wieder aufgegriffen. Aber auch das Festival in Londonderry macht als Europas größtes Halloweenfestival von sich reden. In Dublin haben die schaurigen Gestalten die Möglichkeit sich im geisterhaft dekorierten Dublin Ghost Bus von einem gespenstischen Ort zum Anderen bringen zu lassen.