Auch wenn es kaum noch Kontrollen bei der Grenzüberschreitung gibt, weiß man sehr schnell, wann man die Republik Irland verlassen hat. Die Straßenschilder sind nun komplett auf Englisch und bezahlt wird in Pfund. Auch die Sprache ändert sich, je weiter man nach Norden kommt. Wer englischsprachige Filme gern im Originalton sieht, könnte sich an den Film "Braveheart" erinnert fühlen, der thematisch in Schottland spielt.
Das sind vermutlich Folgen der Plantation of Ulster-Politik, die schottische Einwanderer im 17. Jahrhundert nach Nordirland brachten.
Die touristisch interessanten Orte sind Belfast, (London) Derry und der Giant's Causeway an der nördlichen Küste. Diese Küste ist ein geologisches Highlight mit einem der schönsten Küstenstriche Irlands.
Beginnt man die Küstentour mit einem Besuch der nervenaufreibenden Hängebrücke Carrick-a-Rede, kommt man weiter westwärts zum Giant's Causeway. Das bedeutet Damm des Riesen und besteht aus ca. 40.000 riesigen Basaltsäulen, die meterhoch in den Himmel ragen. Sie stehen so eng beieinander und senken sich ins Meer hinein ab, dass sie an eine Strasse erinnern. Dies bot die Vorlage für die Sage um den Riesen Finn McCool. Endlose Sandstrände weiter nach Westen kommt man nach Derry bzw. (London) Derry. Nordirlands zweitgrößte Stadt ist Britanniens Vorschlag für Europas Kulturhauptstadt 2013. Der Charme dieser Stadt liegt vornehmlich in der wunderschönen Flusslage, historisch erhaltenen Bauten und einer aufregenden Geschichte, einschließlich einer zweijährigen Belagerung der Stadt. Die Stadtmauern sind sehr gut erhalten und verschaffen einen guten Eindruck über die Bauplanung des 16. Jahrhundert. Die Stadtmauern wurden nie durchbrochen, daher erhielt Derry den Spitznamen Maiden City (Jungfäuliche Stadt).
Nordirland durchlebt bis in das 12. Jahrhundert zurück eine schwierige, politische Zeit. Die Auseinandersetzungen basieren, grob betrachtet, auf der unterschiedlichen Meinung zweier Gruppen, meist unterteilt in katholische Nationalisten und protestantische Unionisten. Die ökonomischen, religiösen und historischen Unterschiede boten genug Stoff für Jahrhunderte andauernde Konflikte. Es zeigen sich erste ökonomische Entwicklungen seit dem Ende der Troubles 1998, aber trotz politischer Friedensbemühungen gibt es bis heute immer wieder Nachrichten über Auseinandersetzungen in Nordirland. Das sind Aktionen kleiner Gruppen. Nordirland gilt als sicheres Reiseland.