Viele Iren gingen in New Ross an Bord. Das Schiff ist eine authentische Reproduktion der damaligen Emigrantenschiffe. Eigentlich ein Transportschiff, das Waren aus Amerika nach Irland brachte, wurden für die Rückreise notdürftige Unterkünfte für die 3. Klasse-Passagiere aus Planken zusammen gezimmert.
Eine etwa 2 x 2 Meter große Koje war oft die Unterbringung für eine ganze Familie. Knapp zwei Monate dauerte die Überfahrt, die Passagiere durften oft nur für eine Stunde am Tag an Deck, um sich über dem offenen Feuer ihre Brote für die nächsten Mahlzeiten zu backen. Bei Sturm fiel selbst diese Stunde aus. Toilettengänge, Seeekrankheit, Mahlzeiten - alles fand unter Deck im Dunkeln statt.
Oftmals waren die Menschen viel zu schwach und zu krank, um dem Kojen zu verlassen, um sich über dem Eimer zu erleichtern. Die hygienischen Verhältnisse müssen unvorstellbar gewesen sein, Cholera und Typhus wüteten auf den Schiffen. Die Todesrate der Passagiere lagen im Schnitt bei 20%, besonders schlimme Geschichten berichten sogar von 50%! Daher nannte man die Emigrantenschiffe im Volksmund auch "Coffin Ship" (Sargschiff).
Historisch gekleidete Schauspieler führen die Besucher über den Quay, auf das Schiff und durch die Kojen der 1. und 3. Klasse. Auch die Unterkünfte der Crew können besucht werden, das Leben an Deck wird erklärt. Eine Ausstellung und ein Film liefern Hintergrundinformationen über das Leben und Hintergründe der irische Bevölkerung zur Zeit der Hungersnot.
Im Café des Dunbrody Visitor Centres kann man sich stärken und auf der Hall of Fame die Iren bzw. ihre Nachfahren bestaunen, die erfolgreich auswanderten und bekannt wurden, wie beispielsweise John F. Kennedy, Henry Ford oder Michael Flatley. Heute leben 40 Millionen Menschen mit irischen Wurzeln in den USA.
New Ross, Co. Wexford